Die genetische Vielfalt der Dirndl

Ein wissenschaftlicher Bericht über die Einzigartigkeit der Dirndl

Dass jede Dirndlstaude besonders und vor allem einzigartig ist, war für die Bewohner des Pielachtals schon lange klar. Nun wurde auch das erste Forschungsprojekt rund um die besondere Wildfrucht abgeschlossen – mit dem eindeutigen Ergebnis: jede einzelne Dirndl ist einzigartig!

Drei Jahre lang hat ein Team vom Institut für Molekulare Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus sowie der NÖ Landesregierung an 40 Standorten im Pielachtal sowie im Traisen-Gölsental mehr als 400 Dirndlsträucher auf ihre genetische Vielfalt und auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Mit dem Ziel, ein auf Ertrag, Ernteerhaltung und auf die Auswirkungen des Klimawandels abgestimmtes Züchtungsprogramm zum Erhalt dieser wertvollen Wildobstform zu erstellen.

Die vorhandene genetische Vielfalt soll dabei keinesfalls verringert werden, doch macht es im Hinblick auf die Ernte durchaus Sinn, die sogenannten „Lieblingsdirndln“, also die Sträucher mit besonders wohlschmeckenden, großen Früchten zu fördern und zu veredeln. Für die Zukunft des Dirndltals ist aber auch die Beachtung der Trockenheitsresistenz und der Ertragssicherheit von großer Bedeutung, denn auch den Dirndln machen die Klimaveränderungen und die damit einhergehenden Trockenperioden zu schaffen. Das Forschungsprojekt hat anhand regionaler Wetterdaten aufgezeigt, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in den vergangen zehn Jahren im Pielachtal um besorgniserregende 2°C angestiegen ist.

Die „Wunderfrucht“ Dirndl

Frau Dr. Margit Laimer, Professorin an der Universität für Bodenkultur und Betreuerin des Forschungsprojekts, betonte, dass die vorhandene Biodiversität wichtig für die Sicherung der Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist und schilderte weitere interessante Ergebnisse der Studie: Aufgrund der gefundenen Inhaltsstoffe konnten neben dem hohen Vitamin-C-Gehalt auch weitere gesundheitsrelevante Aspekte aufgezeigt werden. Dazu zählen die antimikrobielle Wirkung zur Behandlung von Entzündungen, die Stimulierung der Blutzirkulation, die Verbesserung der Leberfunktion und die positive Wirkung bei der Behandlung von Diabetes.