Köstliche Früchte

Die Kornelkirsche – lateinisch „Cornus mas“ - wird im Pielachtal „Dirndl“ genannt.

Der Dirndlstrauch wird im Pielachtal „Dirndlstaude“ genannt. Die Stauden fallen vor allem im März/April auf, wenn sie als erste blühen, leuchtend gelb, honigduftend und in üppiger Pracht. Bis zu 500.000 winzige Einzelblüten kann eine einzige Dirndlstaude tragen. Im Spätsommer bis Herbst reifen die Dirndln heran, in der Größe von Hagebutten und in vielen Rottönen. Hier im Pielachtal gedeihen viele verschiedene regionale Sippen. Seit Jahren werden ausgewählte autochtone Dirndl-Sorten vermehrt und wieder im Tal ausgepflanzt.

Strauch und Holz

Botanisch hat die Kornelkirsche nichts mit einer Kirsche zu tun. Sie ist wohl eine Steinfrucht, zählt aber zu den Cornales, den Hartriegelgewächsen („Gelber Hartriegel“ aufgrund der gelben Blüten). Die Kirsche hingegen gehört – wie die meisten Obstbäume und -sträucher – zur Familie der Rosengewächse, den Rosales.

Die Dirndlstauden werden sehr alt. Einige der Uraltexemplare im Pielachtal standen hier schon zu Maria Theresias Zeiten. Entsprechend wild geformt sind die knorrigen Äste und Bäume. Interessantes Detail am Rande: Das Holz ist so schwer, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern sinkt.

Süß und sauer

Die Dirndlfrüchte sind roh genießbar, wenn sie vollreif bzw. fast überreif sind. Sie sind dann süß und weich. Wichtig ist es, so lange zu warten, bis sie von selbst oder schon bei leichter Berührung vom Strauch fallen.

Dirndln werden im Pielachtal in traditioneller Handarbeit geerntet. Man breitet – ähnlich wie bei Oliven – feinmaschige Netze unter den Sträuchern aus, in die die reifen Früchte von selbst fallen. Die Dirndln müssen täglich aussortiert werden, um beste Qualität für die Weiterverarbeitung zu erhalten. Die Reife- und Erntezeit ist abhängig von der jeweiligen Sorte und erstreckt sich etwa über 6 sehr arbeitsintensive Wochen.

Genießen, feiern und entdecken

Im Dirndltal hat die Verarbeitung der Früchte eine lange Tradition. Aus den süß-sauer schmeckenden Früchten stellen die Pielachtaler allerlei Köstlichkeiten her: Säfte, Marmeladen, Edelbrände, Schokolade und Torten oder würzig eingelegte „Pielachtaler Oliven“. Die Kerne werden für Schmuck und wärmende Kissen verwendet..

Rund ums Jahr finden Veranstaltungen im Zeichen der Dirndln statt: vom Dirndlkirtag bis zu Dirndlwanderungen.